Schwule Piraten sind besser als dreiste Banker
Von André Mielke 24. November 2008, 10:43 Uhr
Typisches Beratungsgespräch in einer Bank: Der Kunde hat zwar keine Ahnung von dem Produkt, in das er sein gesamtes Geld investieren soll, fühlt sich aber bestens unterhalten
Statt Hedgefonds-Manager soll die Bundesmarine jetzt Piraten vor Afrika jagen. Aber dafür sind die Soldaten feindbildtechnisch nicht gerüstet, muss unser Kolumnist feststellen
Wolfgang Schäuble hat eingeräumt, die Geldinstitute würden ihm „gegenwärtig mehr Sorgen“ machen als Terroristen. Zudem möchte laut einer Umfrage fast jeder vierte Bundesbürger keinen Investmentbanker im Bekanntenkreis wissen. Es gäbe also einen Konsens, wollte der Innenminister zur Gefahrenabwehr alle Flugzeuge abschießen lassen, deren Businessclass sich in der Gewalt von Finanzdienstleistern befindet. Nur, sonderbar: Statt Hedgefonds-Manager soll das Militär jetzt Seeräuber vor Afrika jagen. Aber dafür sind die Soldaten feindbildtechnisch nicht gerüstet.
Weiterführende Links
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Es ist vorstellbar, dass ein Kanonier im Ernstfall schluchzend hinter seinem Geschütz zusammenbricht: „Nein, ich kann Johnny Depp nicht versenken.“ Statt auf körperlich gehandicapte Seeräuber wie John Silver oder Käpt’n Hook anzulegen, würden gut erzogene deutsche Matrosen ihnen eher einen Behindertenankerplatz anbieten.
Quelle: Welt am Sonntag